Die Taegûk-Formen sind kombinierte Bewegungsabläufe und Techniken mit 18 bis 27 Teilschritten für Taekwondoschüler, aber auch Meister. Sie stellen hohe Ansprüche an Bewegungsgedächtnis, Koordinationsfähigkeit und die sorgfältige Beherrschung einer Vielzahl verschiedener Techniken. Vor jeder Prüfung wird eine neue Form erarbeitet. Daneben haben die Formen eine tiefere, symbolische Bedeutung, was bereits im Namen zum Ausdruck kommt.
„Tae“ bedeutet Größe, „Gûk“ bedeutet Ewigkeit.
„Taegûk“ selbst wird in dem bekannten Yin-Yang-Zeichen versinnbildlicht, dem Zentralmotiv der fernöstlichen Philosophie. Dabei stehen Yin und Yang für die polaren Gegensätze (weiblich und männlich, dunkel und hell, kalt und warm, Erde und Himmel, etc.), die sich gegensätzlich unterscheiden und sich doch gegenseitig bedingen. Ohne Kälte kann es keine Wärme geben, ohne Dunkelheit kein Licht, usw. Auch in der koreanischen Flagge taucht diese Symbolik wieder auf.
Das Taegûk-Zeichen wird durch acht Trigramme ergänzt, die aus ungebrochenen (männlichen) und gebrochenen (weiblichen) Linien bestehen. Die Formen haben dasselbe Laufschema: Drei Bahnen waagrecht zur Ausgangsposition, die den drei Balken der Trigramme entsprechen, verbunden durch eine senkrechte Bahn. Die Folge von Schritten, ergeben als Linien gedacht ein Muster: Bei den Taeguk-Poomsae ergibt sich das Schriftzeichen für „König“.